liturgische Bausteine für Taufgottesdienste

© Anna-Kristina Bauer

Hinführungen Mt 28 (Taufbefehl)

Wir taufen, weil Jesus selbst gesagt hat: geht los.
Aufgeschrieben sind diese Worte im Matthäusevangelium.


Taufe ist Verbindung zwischen Erde und Himmel.
Ist ewige Bindung zum Himmlischen.
Als Jesus auferstanden war, sprach er die Worte, die nach Matthäus überliefert sind.

Segensformulierungen

Gott segne dich und behüte dich.
Er schenke dir ein offenes Herz und einen wachen Geist.
Er wecke den Glauben in dir und erfülle dein Leben mit Liebe.
amen

Alle, die mögen (Eltern, Paten am Taufbecken, Geschwister …), halten ihre Hände über den Täufling. Eine:r spricht den Segen.

Alle, die gemeinsam segnen, stellen sich um den Täufling bzw. jemanden, der den Täufling hält.
Jede:r formuliert Segenswünsche. Eine:r spricht am Ende ein Segenswort.

Gott behüte euch.
Er begleite euch auf dem Weg durchs Leben, den ihr gemeinsam und jede:r für sich geht.
Er schenke euch Liebe und Geduld, Phantasie und Freude.
Und Liebe, die trägt, hofft und glaubt.
Er gebe euch Kraft, gemeinsam schwarze Zeiten auszuhalten.
Und Freude an goldenen Zeiten.
Es segne und behüte euch Gott - Vater, Sohn und Heilige Geistkraft.

Elisabeth Rabe-Winnen

Predigtideen

Predigen mithilfe eines (Leinen)Tuches, in das der Täufling gelegt wird. Alle, die das Tuch halten, sind sichtbare Schar der Engel und vielleicht auch der Gemeinschaft der Getauften. Über Engel und Vorstellung und sichtbare und unsichtbare Begleitung auf dem Lebensweg predigen. Spätestens ab dem Moment des Tuches frei predigen.

Erfahrung: der Täufling, der sowieso im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht, wird so nochmal in die Mitte genommen - hohe Konzentration

Idee von Elisabeth Rabe-Winnen und Valentin Winnen

"Geh noch nicht weg!" sagt das Mädchen, als ihre Mutter aus ihrem Zimmer geht Die Gute-Nacht- Geschichte ist gelesen. Und das Lied gesungen. Jeden Abend "Weißt Du wie viel Sternlein stehen". Und manchen Abend sagt sie dann: "Geh noch nicht weg!" Und ihre Mutter sagt dann: "Ich lass die Tür noch einen Spalt offen." Damit Licht hineinfällt. Es nicht völlig dunkel ist. Ihre Tochter beruhigt einschläft.
Wir wünschen uns, dass da immer jemand ist. Wenn wir klein sind, sprechen wir das aus: "Geh noch nicht weg!". Wenn wir größer werden, wünschen wir es uns leiser. Dass da immer jemand sein möge. Dass man behütet sein möge auf dem Weg. Was auch passiert.
Gott verspricht: Ich bin bei Euch alle Tage. Er verspricht das bis an das Ende der Welt. Und sein Versprechen ist unser Wunsch.

Du kannst nicht tiefer fallen
Als nur in Gottes Hand
Die er zum Heil uns allen
Barmherzig ausgespannt.

Wir sind von Gott umgeben
Auch hier in Raum und Zeit
Und werden in ihm leben
Und sein in Ewigkeit.
(Arno Pötzsch, 1941)

Wir gehen. Umengelt.
Wir gehen. Gesehen von Gott. Und behütet.
Amen

Elisabeth Rabe-Winnen

Liturgische Bausteine in Leichter Sprache

Du bist getauft.
Du hast deinen Namen neu bekommen.
Du gehörst nun auch zu Gott.
Du bist wie neu geboren.
So wirst du leben.
Für immer.
Friede + seit mit dir.
Amen.

Anne Gidion

Jesus wurde mit Wasser getauft. Von Johannes, seinem Freund. Er wurde getauft, das heißt: Johannes hat ihn mit Wasser berührt. Er hat dabei Worte gesagt. Taufe ist immer beides: Wasser und Worte. Heute taufe ich NN. Seine Eltern haben sich den Namen ausgesucht. Dazu bekommt er noch den Namen von Gott. Ich helfe dabei. Ich spreche, aber Gott ist gemeint. Ich taufe, und Jesus tauft mit. Hier passiert etwas Besonderes zwischen dir und Gott. Das heißt: Heiliger Geist.

Anne Gidion

bei einer Kindertaufe

Gott - Du bist wunderbar.
Und wunderbar ist dieses Menschenskind.
Du hast es gemacht.
Du kennst es schon.
Und Du schreibst seinen Namen in den Himmel geschrieben (Vornamen nennen).
Wir sind hier, unter deinem Himmel, Gott.
Wir bitten Dich:
Sei hier. Unter uns. Mit Deinem Geist.
Amen


bei einer Erwachsenentaufe

Gott - Du gehst mit durchs Leben.
Du gehst auch mit (Vornamen nennen).
Schon immer.
Heute sagt (Vorname) laut: ich möchte zu Gott gehören.
Und wir sind hier und feiern das, feiern (Vorname)s Taufe.
Wir bitten Dich:
Sei hier. Unter uns. Mit Deinem Geist.
Amen


Gebet der Eltern

Gott.
Wir schauen (Vorname) an und können uns nicht satt sehen.
(Vorname) ist da und alles ist anders.
Und wir können nicht anders als sie zu lieben.
Und wir können nicht anders als da zu sein für sie.
Wir hoffen so sehr: dass da Liebe ist. Auf ihrem:seinem Lebensweg.
Und wir bitten Dich: umgib (Vorname) auf ihrem Weg durchs Leben.
Auch dann, wenn wir nicht da sein können und nicht mehr da sein werden.

Amen


Gebet eines Täuflings (jugendlich / erwachsen)

Gott.
Du bist da.
Und ich bin da.
Und ich sage es heute laut: Ich möchte Glauben haben.
Ich möchte deine Hand nehmen und dir meine Hand reichen.
Ich möchte dich suchen. Und dich anklagen.

Gott.
Du bist da.
Und ich bin da.
Und ich sage es heute laut: Ich will getauft werden.
Zu dir gehören. In schwarzen Zeiten und an goldenen Tagen.
Wissen: da bist Du, der Du mit mir gehst.

Danke, dass Du da bist.
Danke, dass Du mich liebst - was auch ist und kommt.
Bleib bei mir. Jeden Tag.
Amen

Elisabeth Rabe-Winnen