Kick-Off von Lauter Segen

Nachricht Hildesheim, 24. September 2025

Vom Innenhof des Michaelisklosters über den roten Teppich in die Welt

"Ungeschminkt und echt"

Die Segensstationen im Innenhof des Michaelisklosters sind ein Vorgeschmack auf die Arbeit des Segensnetzwerkteams "Lauter Segen". Foto: Anna-Kristina Bauer

Am Montag, 22.09., war es endlich so weit: Das neue Projekt Lauter Segen des Michaelisklosters hat seine Gründung gefeiert und startet damit offiziell durch.

Das Kick-Off-Event war passend zum Projekt eine bunte Mischung, bei der für alle etwas dabei war: Von der Erkundung der Segensstationen im Innenhof des Michaelisklosters bei schönem September-Wetter im ersten Teil des Events über eine Talk-Runde mit Wohnzimmer Feeling mit der Oberkirchenrätin Dr. Gabriele Stahl und der Beauftragten für Innovationsförderung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Friederike Erichsen-Wendt, zum Thema Heiraten in Bezug auf das Projekt einfach Heiraten 2026.

Der Abend setzte sich mit einem Gottesdienst in der Michaeliskirche fort, welcher mit einer Segnung des Teams und dem Austausch von Segen unter den Teilnehmer:innen endete. Im Anschluss daran haben das Team um Elisabeth Raabe-Winnen, Kathrin Beushausen, Britta Strohmeier, Til von Dombois und Wegbegleiter:innen zusammen gefeiert.

Das Segensnetzwerk der Ev.-luth. Landeskirche ist mit einem multiprofessionellen Team angedockt an das Michaeliskloster Hildesheim. Es bringt zusammen, stärkt Bisheriges, berät Personen und Regionen auf dem Weg, stellt wachsend Material zur Verfügung und bringt in Kontakt mit Themen rund um die Veränderung der Kasualkultur. Til von Dombois erklärt: "Wir wollen eine Kirche ungeschminkt und echt gestalten. Wir wollen einer Welt, in der Menschen immer singulärer ihre Leben gestalten, Formen und Ideen des Zusammen gegenüberstellen." 

Die Kick-Off-Veranstaltung hat gezeigt: Lauter Segen beginnt mit viel Energie, Freude und Zuversicht! Ein segensreicher Start für eine segensreiche Zeit.

Carla Michaelis, FSJlerin im Team von "Lauter Segen"

Drei Fragen an die Mitgründerin Elisabeth Rabe-Winnen

Was hat es mit dem neuen Projekt "Lauter Segen" auf sich?
Elisabeth Rabe-Winnen: Im August ist das Segensnetzwerk unserer Landeskirche an den Start gegangen. Es trägt den Namen Lauter Segen. Wir sind als multiprofessionelles Team aus Diakonin, Musiker, Sozialmanagerin und Pastorin angedockt an das Michaeliskloster Hildesheim. Wir glauben daran, dass es allein nicht geht. Darum führen wir Player:innen im Thema zusammen, unterstützen durch Beratung, Fortbildung und Entwicklung von Material, vermitteln Anfragen und begleiten Projekte. Getragen von der konsequent offenen Haltung des "Was willst du, das ich dir tun soll?"

Warum denken Sie, dass es wichtig ist mehr Segensorte neben der Kirche selbst zu haben?
Elisabeth Rabe-Winnen: Jeder Mensch ist anders. Der Lauf von Biographien ändert sich und damit auch die Frage, welche Lebenspunkte brauchen welches Ritual. Und so wie sich die Gesellschaft ändert und pluraler wird, braucht es Antworten einer Kirche, die die Perspektive konsequent auf die Lebenswelt der Menschen richtet und eine Vielfalt an Formen und Zuwegungen zur Sehnsucht der Menschen sucht. Und viele Menschen wünschen sich Segen an anderen Orten. Weil sie mit dem Meer oder dem eigenen Zuhause tiefe Gefühle verbinden und darin ihr Leben deuten. Und so finden Taufen in Gärten statt und Trauungen am Strand. Es gilt, lauter weitere Segensorte in verschiedenen regio-lokalen Kontexten mit unserer Hoffnung zu erschließen. 

Was ist Ihr liebstes Segensritual?
Elisabeth Rabe-Winnen: Oh, das ist schwer, sich da festzulegen. Für mich ist Segen verknüpft mit dem Gedanken von Würde. Ich mag, wenn der Moment eintritt, in dem ein Segensraum sich für einen Menschen eröffnet, der ihm zeigt: "Du darfst genau so und jetzt sein, und Gott ist da, bei Dir." Wenn ein Segensraum entsteht, in dem das spürbar wird, berührt mich das. Und so ein Segensraum kann sich bei ganz unterschiedlichen Ritualen öffnen. Ich habe das schon erlebt bei Einschulungsgottesdiensten und den einzelnen Segnungen dort. Oder im Sommer bei der Urlauberseelsorge auf Borkum, als Menschen mit unterschiedlichen Anliegen kamen. Oder wenn ich abends meinen eigenen Kindern ein Kreuz auf die Stirn zeichne.