Kreuzgang auf Kurs

Nachricht Michaeliskloster Hildesheim, 11. November 2025

Lagebericht zur Sanierung der Kapelle und des Kreuzgangs im Michaeliskloster

Der Eingang im Kreuzgang zur Kapelle Foto: S. Grünert

Neues Laserverfahren bringt Fortschritte

Die Sanierung der Kapelle gestaltete sich zunächst schwierig, da verschiedene Verfahren zur Ruß Entfernung getestet werden mussten, um das empfindliche historische Mauerwerk nicht zusätzlich zu schädigen. Während dieser Zeit war der Kreuzgang nicht nutzbar, was das tägliche Klosterleben beeinträchtigte. Andachten, Feste und Feiern mussten an andere Orte verlegt werden und waren nur mit erhöhtem organisatorischem Aufwand möglich. Zudem verhinderten verhangene Scheiben und verkleidete Wände den Blick auf das denkmalgeschützte Bauwerk.

Fortschritte konnten erzielt werden, als ein neues Laserverfahren als geeignetste Methode zur Rußbeseitigung ausgewählt wurde. Dadurch konnten die Wände in der Kapelle und im Kreuzgang schonend gereinigt werden.

Unter der Leitung des Direktors Lars Hillebold wurde eine Arbeitsgruppe "Kapelle" (AG Kapelle) gegründet, die sich mit der zukünftigen Raumgestaltung und Nutzung befasst. Im dritten und vierten Quartal 2025 wurde in der Kapelle ein Raumgerüst errichtet und mit dem Verputzen der Wände begonnen. Zudem konnten die Einhausung der Kreuzgangwände im unbeschädigten Bereich sowie der Sichtschutz an den Scheibenelementen entfernt werden, sodass die Fortschritte nun auch sichtbar sind.

In den kommenden Wochen werden die Malerarbeiten aufgenommen. Damit rückt eine vollständige und uneingeschränkte Nutzung des Kreuzgangs wieder ein Stück näher.

Zum Hintergrund

Ein Feuer, das in aufgrund eines technischen Defekts in der Orgel in der Kapelle entstanden war, richtete einen Schaden von mehr als 250.000 Euro an. Foto: M. Gorka

In der Nacht des 29. August 2023 kam es gegen 01:00 Uhr in der Kapelle des Michaelisklosters zu einem Brand, der von einen technischen Defekt an der Orgel ausgelöst wurde. Das Feuer verursachte erhebliche Schäden in der Kapelle sowie im historischen Kreuzgang, der das Herzstück des Klosters bildet. Über den Kreuzgang gelangten Besucher bislang in den Innenhof und in den Bereich des Weltkulturerbes, ohne das Gebäude verlassen zu müssen.

Dank der funktionierenden Brandmeldeanlage konnte Schlimmeres verhindert werden: Sie löste rechtzeitig aus, sodass alle Gäste das Gebäude verlassen und sich an den vorgesehenen Sammelplätzen in Sicherheit bringen konnten. Verletzte gab es keine. Durch die gute Zusammenarbeit mit der benachbarten Kirchengemeinde fanden die Gäste vorübergehend dort Unterkunft und konnten von dort ihre Heimreise antreten.

Am Morgen des 29. August 2023 begannen die Aufräum- und Schadensbewertungsarbeiten, die bis heute andauern. Zahlreiche Fachleute – darunter Schadensregulierer, Architekten, Restauratoren, Gutachter und Denkmalpfleger – waren und sind in die Maßnahmen eingebunden. Auch mehrere Gästezimmer wurden durch Rauchgase in Mitleidenschaft gezogen und mussten aufwendig gereinigt werden.

Dominic Bartels